Seitdem ich vor einigen Jahren meinen Diplomfilm in ostdeutschen Kleinstädten gedreht habe, hat sich der Osten Deutschlands stark verändert. Angst, Unsicherheit und Fremdenfeindlichkeit haben zugenommen. Ich bin erschrocken über das Wiedererstarken der Rechten in der Region. Mit Farasha möchte ich die Absurdität einer Situation zeigen, die nach Veränderung schreit. Menschen, die Angst haben vor gesellschaftlichem Wandel treffen auf Menschen, denen alles genommen wurde und die ganz von vorne anfangen müssen. Und dazwischen stehen die Menschen, die schon seit Jahren in einem Deutschland der Großstädte leben, in einem Einwanderungsland, das Menschen mit verschiedenen Kulturen eine Heimat bietet.
Karim als „Krieger zwischen Welten“ trägt die Last dieser Spaltung auf seinen Schultern. Mit seinen türkischen Wurzeln kämpft er für ein Deutschland der Offenheit. Er ist ein starker Held, der durch die Situation in der Kleinstadt ins Wanken gerät. Ich sehe den Film als kritische Zustandsbeschreibung, Analyse einer Situation, die zur notwenigen Diskussion Anstoß gibt.