Dino Weisz ist ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor. Nach seinem Filmstudium in Frankreich (Université Paris 8) absolviert Weisz sein Diplom an der HfbK Hamburg bei Wim Wenders und Gerd Roscher. Sein Diplomfilm ist ein experimenteller Roadmovie durch die ostdeutsche Provinz. Auch sein aktueller Film „Farasha“ spielt in einer ostdeutschen Kleinstadt und zeigt die Kluft in der deutschen Gesellschaft beim Thema der Migration.
Seitdem ich vor einigen Jahren meinen Diplomfilm in ostdeutschen Kleinstädten gedreht habe, hat sich der Osten Deutschlands stark verändert. Angst, Unsicherheit und Fremdenfeindlichkeit haben zugenommen. Ich bin erschrocken über das Wiedererstarken der Rechten in der Region. Mit Farasha möchte ich die Absurdität einer Situation zeigen, die nach Veränderung schreit. Menschen, die Angst haben vor gesellschaftlichem Wandel treffen auf Menschen, denen alles genommen wurde und die ganz von vorne anfangen müssen. Und dazwischen stehen die Menschen, die schon seit Jahren in einem Deutschland der Großstädte leben, in einem Einwanderungsland, das Menschen mit verschiedenen Kulturen eine Heimat bietet.
Karim als „Krieger zwischen Welten“ trägt die Last dieser Spaltung auf seinen Schultern. Mit seinen türkischen Wurzeln kämpft er für ein Deutschland der Offenheit. Er ist ein starker Held, der durch die Situation in der Kleinstadt ins Wanken gerät. Ich sehe den Film als kritische Zustandsbeschreibung, Analyse einer Situation, die zur notwenigen Diskussion Anstoß gibt.
„Im Deutschen Film brauchen wir mehr Andere* HeldInnen: AußenseiterInnen, MigrantenInnen, vielfältige HeldInnen abseits der Mehrheitsgesellschaft. Und bitte keine einseitigen, eindeutigen Figuren sondern komplexe, widersprüchliche Charaktere. Erst dann werden sie zu gleichwertigen Menschen. Erst dann sehen wir: Wir sind alle anders.“ Dino Weisz (Regisseur)